Meisen sind nicht nur hübsche Singvögel, sondern auch sehr nützlich, leider aber immer seltener anzutreffen. Sie bedürfen immer mehr unserer Unterstützung, um sich wieder mehr ausbreiten zu können.
Nun wurden durch die Förderung von Meisen als natürliche Fressfeinde des Eichenprozessionsspinners (EPS) Erfolge bei dessen Bekämpfung beobachtet. Der Eichenprozessionsspinner ist zwar eine heimische Art, die aber leider ein Risiko für die Gesundheit des Menschen birgt. Die Raupen weisen Brennhaare auf, die allergische Reaktionen auslösen können. Dies ist ein weiterer guter Grund, den Meisen zu helfen, denn in unserer Gegend breitet sich der Eichenprozessionsspinner immer weiter aus und wird mittlerweile oft mit Insektiziden bekämpft. Das muss nicht sein, wenn die Meisen helfen können, die Raupen bereits in einem frühen Stadium zu dezimieren.
Deshalb haben wir Grüne im Landkreis eine Aktion gestartet, in den Gemeinden mehr Nistkästen für Meisen aufzuhängen. In Mering habe ich gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern, u.a. aus der Meringer Ortsgruppe des Bund Naturschutz, diese Aktion organisiert. An ca. 20 Standorten wurden nun die Nistkästen in der Nähe der vom Befall durch den Eichenprozessionsspinner gefährdeten Eichen aufgehängt. Nun hoffen wir, dass die Meisen die Kästen schon in diesem Frühling zahlreich beziehen werden. Die Nistkästen werden deshalb auch beobachtet und entsprechend gepflegt.
Die hochwertig gearbeiteten Nistkästen stammen aus der Werkstatt für behinderte Menschen des Dominikus-Ringeisen-Werks in Pfaffenhausen. Finanziert wurden die ersten 25 Kästen ganz unbürokratisch von der Gemeinde Mering. Unkompliziert und schnell half auch der Meringer Bauhof. Deren Leiter, Herr Claudius Hirner, stellte die Pläne für geeignete Standorte zur Verfügung.
Bürgerinnen und Bürger können die Nistkästen auch für ihren eigenen Garten gegen eine Spende erwerben. Bei Interesse melden Sie sich bitte einfach bei mir. Auch öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten sind willkommen, sich zu beteiligen. Hier bietet sich eine gute Gelegenheit, etwas über die hübschen Vögel und ihre Lebensweise zu lernen. Sollten einzelne Nistkästen heuer keinen Bewohner mehr finden, da sie vielleicht ein bisschen zu spät aufgehängt wurden, dann macht das gar nichts: Das nächste Frühjahr mit den nächsten willigen Mietern kommt ja ganz bestimmt.
Der Landkreis unterstützt diese Aktion ebenfalls. Auf der Homepage des Landkreises finden Sie demnächst noch mehr Informationen dazu.
Mehr Informationen
Projektbericht „Meisen gegen den Eichenprozessionsspinner“.
Presse
Stadtzeitung online, 6.2.2021, Merings Meisen als natürliche Schädlingsbekämpfer
Friedberger Allgemeine, 9.2.2021, Meisen sollen giftige Raupen fressen
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