Was kann Mering selbst unternehmen, damit der Standort für den Einzelhandel und für mittelständische Betriebe lohnender und attraktiver wird? Wie kann Mering gerade solche Geschäfte unterstützen oder erst anziehen, die mit ihrem lokalen, innovativen und nachhaltigen Angebot den Stadtkern beleben, die Versorgung der Bürger sichern, und den Wohnort insgesamt attraktiver machen?
Wir können beispielsweise das Label Fairtrade-Town anstreben. Dafür muss die Gemeinde selbst mit gutem Beispiel vorangehen und ihr Engagement für den fairen Handel auf allen Ebenen der Kommune systematisch und nachweislich so ausbauen, dass sie die fünf Kriterien für den Titel erfüllt.
- Zuerst braucht es einen Gemeinderatsbeschluss, den Titel anzustreben, und für den eigenen Bedarf mindestens ein Fairtrade-Produkt einzuführen.
- Es muss eine Steuerungsgruppe gebildet werden, bei der auch die Geschäftswelt vertreten ist.
- Fairtrade-Produkte müssen nachweislich im lokalen Warenangebot zu finden sein.
- Gemeindeeinrichtungen wie Kindergärten und Schulen müssen fair gehandelte Produkte anbieten.
- Die Steuerungsgruppe muss, auch mit Hilfe der lokalen Medien, Öffentlichkeitsarbeit über die Aktivitäten zum Thema Fairtrade in der Gemeinde machen.
Wenn diese klar definierten Kriterien erfüllt sind, darf der Titel Fairtrade-Stadt dann z.B. auf dem Meringer Ortsschild als sichtbares Zeichen dafür geführt werden, dass es zum Selbstverständnis der Gemeinde gehört, dass sie den fairen Handel unterstützt. Dies ist ein wichtiges Signal und kann als Marketing-Instrument für den Handel genutzt werden.
Wir Grüne haben bereits 2017 sichtbare Initiative ergriffen, um das Ziel Fair-Trade-Stadt zu erreichen. So wurde auf meine Initiative hin bereits eine Referentin in den Gemeinderat eingeladen, um über das Thema zu informieren, und ich werde das Ziel weiterhin zeitnah und konsequent verfolgen.
Weiterhin bin ich aktives Mitglied beim Aktionsbündnis Nachhaltiges Mering, das erst vor kurzem die Einrichtung der Steuerungsgruppe beschlossen hat.
Das Ziel muss sein, die Zukunftsfähigkeit des Ortes Mering durch koordinierte Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Geschäftswelt zu stärken. Die Bereitschaft der Geschäfte und ihrer Kunden, beim Einkaufen auf Nachhaltigkeit zu achten, sollte noch besser ausgenützt werden, auch, um das Profil der Gemeinde in diesem Bereich zu schärfen. Ein Beispiel, wie diese Zusammenarbeit gelingen kann, bieten Anstrengungen zur Vermeidung von Verpackungsmüll, an denen wir Grüne ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis Nachhaltiges Mering maßgeblich beteiligt waren.
In mehreren Aktionen versuchten wir, konkrete Anregungen zur Vermeidung von Einwegverpackungen beim Kauf von Lebensmitteln und Getränken zu geben. Zuerst boten wir, angesichts der Milliarden Coffee-to-go Pappbecher, die jedes Jahr in den Müll wandern, unseren selbst gestalteten ZukunftsBecher an.
Die Aktionen des Aktionsbündnisses
Vor zwei Jahren unterstützten wir tatkräftig eine Aktion des Landratsamts Aichach-Friedberg Ja – Mehrweg, Müll vermeiden im Wittelsbacher Land. Ziel der Aktion war und ist es, die Kunden in Cafés und Lebensmittelgeschäften über gut sichtbare Aufkleber in Schaufenstern, an Türen und Theken, darauf aufmerksam zu machen, dass sie eigene Mehrwegbehältnisse zum Einkauf von Getränken und Lebensmitteln mitbringen dürfen.
Es folgte eine ZukunftsTasche. Wir suchten eine nachhaltige Alternative zu Papiertüten und Plastikbeuteln beim Einkauf von Brot, Obst und Gemüse. Fündig wurden wir bei der Münchener Firma Naturtasche, die Taschen aus feiner federleichter Biobaumwolle in Böhmen fair nähen und in einer Behindertenwerkstätte in München bedrucken lässt.
Die breite Resonanz in der Öffentlichkeit zeigt, dass solche Bemühungen in Mering Erfolg haben und dass ein richtiger Weg eingeschlagen wurde, auf dem es weiterzugehen gilt. Die nachhaltige, faire und regionale Einkaufsstadt Mering kann zum Markenkonzept werden und so der Geschäftswelt ein Alleinstellungsmerkmal bieten, das Einkaufszentren, Ladenketten und das Internet nicht bieten können.
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