Mering ist Lebensort für Menschen aller Kulturen, Lebensentwürfe und Lebensphasen. Jeder soll hier seinen Platz finden und gut leben können. Dafür können wir als Kommune auf allen Ebenen sehr viel tun.
Ich bin kein Fan der Einteilungen von Lebensbedürfnissen nach Altersgruppen. Menschen unterschiedlicher Lebensphasen und Lebensentwürfe haben mit Sicherheit unterschiedliche Bedürfnisse, aber diese überschneiden sich auch. Es gibt kein Handlungsfeld, das nicht alle Altersgruppen mehr oder weniger betrifft. Ich versuche deshalb, eine ganzheitliche Sicht zu behalten.
Ich werde aber immer wieder gefragt: Was wollen Sie denn für die Familien mit kleinen Kindern tun? Was wollen Sie für uns Jugendliche tun? Was wollen Sie für die Senioren tun?
Deshalb möchte ich hier einmal versuchen, zu beschreiben, wie ich mir ein lebenswertes Mering aus Sicht der Generationen vorstelle.
Junge Familien
Familien mit Kindern im Alter zwischen 0 und ca. 12 Jahren haben heutzutage viele Herausforderungen zu bewältigen. Ich weiß auch, was es heißt, als berufstätige Mutter das Leben mit zwei Kindern zu organisieren. Deshalb habe ich auch 1994 mit anderen Eltern gemeinsam das Kinderhaus in der Schulstraße gegründet, wo ich auch 5 Jahre im Vorstand des Trägervereins tätig war.
Eltern wollen sicher sein, dass ihre Kinder gut betreut sind und sich wohlfühlen während sie ihrem Beruf nachgehen. Die Kinderbetreuung ist eine Pflichtaufgabe der Kommunen und sie endet nicht mit dem Eintritt in die Schule. Wir müssen daher sicherstellen, dass diese gesichert ist. Dafür müsssen wir vorausschauend planen und die Sicherstellung dieser Infrastruktur muss immer an erster Stelle stehen.
Aber Familien brauchen nicht nur Sicherheit, sondern auch ein Lebensumfeld, das einer wachsenden Familie gerecht wird, dazu gehören vor allem eine gesunde Umwelt und Freizeitmöglichkeiten. In Mering haben wir das Glück, dass wir eine wunderbare Natur um uns herum haben und viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Diese müssen wir aber auch erhalten.
Jugendliche
Jugendliche brauchen neben allen Pflichten Freiräume, um sich zu entfalten und ihren eigenen Lebensweg zu finden. Und wer wüsste besser als sie selbst, wie sie das tun möchten? In meiner ehrenamtlichen Arbeit in der offenen Jugendarbeit habe ich erfahren, dass Jugendliche gern Verantwortung übernehmen und selbst mitgestalten, wenn sie die Möglichkeit dazu haben.
Zuallererst muss die Jugend also eine Stimme bekommen (mehr dazu hier), denn sie wollen sich demokratisch beteiligen, dürfen aber erst ab 18 Jahren wählen. Wir müssen den jungen Menschen, wie übrigens allen Menschen, zuhören und sie ernst nehmen. Dafür stehe ich persönlich und ein regelmäßiger Austausch ist für mich die Voraussetzung. Aber es muss auch bessere Möglichkeiten geben, wie die Jugend ihre Anliegen formulieren und einbringen kann. Das Jugendparlament kann eine davon sein. Das JUPA hat bereits Rede- und Antragsrecht im Gemeinderat und damit schon gute Voraussetzungen. Aber dafür brauchen sie auch Raum und eine wertschätzende Atmosphäre. Auch deshalb muss das Jugendparlament wieder einen festen Raum für seine Aktivitäten bekommen. Was sich die Jugendlichen wünschen sollen sie in regelmäßigen Treffen mit den Gremien der Gemeinde vorbringen können und es muss fest im demokratischen Prozess verankert sein, dass ihre Anträge auch bearbeitet werden.
Senior*innen
Senior*innen haben aufgrund ihrer Lebensphase ebenfalls spezielle Bedürfnisse. Sie sind evtl. nicht mehr so mobil, brauchen mehr Hilfe im Alltag und haben spezielle Anforderungen an das Wohnen.
Auf Initiative des Bürgernetzes hat sich nun der runde Tisch für ein „Seniorenfreundliches Mering“ gegründet. Ich unterstütze diese Initiative ausdrücklich und habe auch die Einrichtung des runden Tisches mit initiiert. Aus meiner Sicht sollte der runde Tisch aber „Lebenswertes Mering“ heißen, denn es geht hier nicht nur um die Bedürfnisse älterer Menschen. Barrierefreiheit hilft zum Beispiel nicht nur den Senior*innen. Gemeinsam mit aktiven Bürgerinnen und Bürgern möchte ich hier neue Wege gehen und wirksame Projekte vor allem zunächst im Bereich Wohnen und Mobilität anstoßen, die den Menschen helfen, ein gutes Leben zu führen. Beispiele sind das Mehrgenerationenwohnen (mehr zum Thema Wohnen finden Sie hier) und die Einrichtung eines Stadtbusses. Wir können als Kommune auch viel dafür tun, dass unser Ort ein attraktiver Einkaufsort mit kurzen Wegen bleibt. Das ist nicht nur, aber besonders für Senioren wichtig.
Presse
Friedberger Allgemeine Zeitung, 3.2.2020, Seniorenfreundliches Mering: Ideen gesucht
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